Mittwoch, 29. Mai 2013

Figur 1: Steinstunde einer Geschichte


Es war ein dunkler Tag - ein langer, beschwerlicher, wirklich dunkler Tag. Vielleicht war er auch nur so dunkel, weil die Nacht längst angebrochen war. Doch das war Captain Nappeard egal. Solange er wach war, war Tag. Solange Tag war, konnte er auf Streifzüge gehen. Solange seine Streifzüge andauerten, sollten keine Schiffe sicher sein. Das war Nappeards Einstellung.
Er malte sich eine Zukunft mit Ruhm und Reichtum aus. Er wollte eine Welt nach seinen Vorstellungen schaffen. Dafür brauchte er Macht viel Macht. Deswegen liebte er die Dunkelheit. An Tagen und Nächten, die so finster wie sein Bart waren, ließen sich besonders trickreiche Beutezüge einfacher umsetzen.
Bisher waren ihm schon ein paar ordentliche Fänge gelungen. Doch noch bestand sein Team aus nur einem Piraten - ihm selbst. Er wusste, was er konnte. Er wusste, was er wollte. Darüber hinaus begann auch langsam der Name Nappeard in einigen Häfen bekannt zu werden.
Eigentlich hieß er Nappino. Seine umwerfende Zigeunerfreundin lebte an Land. Nappino brütete lange mit ihr über einen Namen. Er fand, dass sich Nappino für einen Piraten einfach nicht eignete. Er wollte einen eindrucksvollen Namen, der an seine eindrucksvolle Erscheinung erinnerte. Er wollte ein Erkennungszeichen. Was wäre da passender als Nappinos schwarzes Schmuckwerk? So tauften sie ihn Nappeard.
Dieser Name sollte bald in aller Munde sein.



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