Es war
ein dunkler Tag - ein langer, beschwerlicher, wirklich dunkler Tag.
Vielleicht war er auch nur so dunkel, weil die Nacht längst
angebrochen war. Doch das war Captain Nappeard egal. Solange er wach war, war
Tag. Solange Tag war, konnte er auf Streifzüge
gehen. Solange seine Streifzüge
andauerten, sollten keine Schiffe sicher sein. Das war Nappeards Einstellung.
Er
malte sich eine Zukunft mit Ruhm und Reichtum aus. Er wollte eine Welt nach
seinen Vorstellungen schaffen. Dafür
brauchte er Macht – viel
Macht. Deswegen liebte er die Dunkelheit. An Tagen und Nächten,
die so finster wie sein Bart waren, ließen sich
besonders trickreiche Beutezüge
einfacher umsetzen.
Bisher
waren ihm schon ein paar ordentliche Fänge
gelungen. Doch noch bestand sein Team aus nur einem Piraten - ihm selbst. Er
wusste, was er konnte. Er wusste, was er wollte. Darüber hinaus
begann auch langsam der Name “Nappeard” in einigen Häfen
bekannt zu werden.
Eigentlich
hieß er Nappino. Seine
umwerfende Zigeunerfreundin lebte an Land. Nappino brütete
lange mit ihr über
einen Namen. Er fand, dass sich “Nappino” für einen
Piraten einfach nicht eignete. Er wollte einen
eindrucksvollen Namen, der an seine eindrucksvolle Erscheinung erinnerte. Er wollte ein
Erkennungszeichen. Was wäre da
passender als Nappinos schwarzes Schmuckwerk? So tauften
sie ihn “Nappeard”.
Dieser Name sollte bald in aller Munde
sein.
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Mittwoch, 29. Mai 2013
Figur 1: Steinstunde einer Geschichte
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