Donnerstag, 30. Mai 2013

Figur 2: Spielgefährten

Am Hofe Ihrer Majestät, der Königin von Legonia, herrschte reges Treiben. Das Gefolge der Königin
huschte durch die Gänge. Wachen patrouillierten durch das Schloss und durch den Garten. Mägde und
Hofdamen tuschelten auf dem Weg zur Küche hinter vorgehaltener Hand und kicherten. Legonia besaß einen
lebhaften Hof.
Als besonders lebhaft erwies sich ein Mitglied der Garde Ihrer Majestät. Der gutaussehende Mann, der nicht
selten Grund für das Gekicher der Damenwelt war, hieß Michatros. Er ging am Hofe ein und aus und liebte es Bekanntschaften zu machen. Durch seinen Charme und seine Avancen gegenüber einiger Hofdamen und Mägden wurde er unter der Hand nur der Casanova der Königin genannt.
Michatros’ Lieblingsbeschäftigung bestand darin die Gewänder des Gesocks mithilfe seines Floretts mit aufwändigen Mustern zu verzieren. Am Anfang war es nur eine fixe Idee - ein Spaß für Zwischendurch. Doch mit der Erfahrung wurde er immer geschickter darin seine Umgebung in einfachen Klingenstreichen festzuhalten.
Mit diesen Freuden verbrachte Michatros seinen Alltag - bis - bis er eines Tages etwas sah, von dem er nicht erwartet hatte, dass es überhaupt existieren würde oder könnte. Es war die wunderschönste und strahlendste Frau die er je gesehen hatte und je sehen würde. Noch bevor er oder sie wussten, wie ihnen geschah, griff er ihre Hand und zog sie mit sich.
Die Damen zu Hofe waren schwer getroffen, als Michatros sie keines Blickes mehr würdigten. Sie schwärzten ihn dermaßen bei der Königin an, die ihn aus ihrer Garde entfernen ließ und ein Kopfgeld auf ihn aussetzte.Trotz der drohenden Gefahr war Michatros Weg klar. Er würde sich in wilder Ehe mit der Frau seines Herzens absetzen und tun was nötig war, um ihr Glück zu beschützen. Auf ihrer Flucht heuerten sie auf einem Schiff an, was zum Auslaufen bereit war. Der Kapitän kam hinter ihre Geschichte.
Er wusste um das Kopfgeld. Und er wusste auch, um die Möglichkeiten, die sich ihm boten. Er versprach dem Paar Geheimniswahrung, wenn sie seine Gefährten werden wollten. Michatros und seine Frau willigten ein.
So wurden sie Partner von Nappeard. 


Mittwoch, 29. Mai 2013

Figur 1: Steinstunde einer Geschichte


Es war ein dunkler Tag - ein langer, beschwerlicher, wirklich dunkler Tag. Vielleicht war er auch nur so dunkel, weil die Nacht längst angebrochen war. Doch das war Captain Nappeard egal. Solange er wach war, war Tag. Solange Tag war, konnte er auf Streifzüge gehen. Solange seine Streifzüge andauerten, sollten keine Schiffe sicher sein. Das war Nappeards Einstellung.
Er malte sich eine Zukunft mit Ruhm und Reichtum aus. Er wollte eine Welt nach seinen Vorstellungen schaffen. Dafür brauchte er Macht viel Macht. Deswegen liebte er die Dunkelheit. An Tagen und Nächten, die so finster wie sein Bart waren, ließen sich besonders trickreiche Beutezüge einfacher umsetzen.
Bisher waren ihm schon ein paar ordentliche Fänge gelungen. Doch noch bestand sein Team aus nur einem Piraten - ihm selbst. Er wusste, was er konnte. Er wusste, was er wollte. Darüber hinaus begann auch langsam der Name Nappeard in einigen Häfen bekannt zu werden.
Eigentlich hieß er Nappino. Seine umwerfende Zigeunerfreundin lebte an Land. Nappino brütete lange mit ihr über einen Namen. Er fand, dass sich Nappino für einen Piraten einfach nicht eignete. Er wollte einen eindrucksvollen Namen, der an seine eindrucksvolle Erscheinung erinnerte. Er wollte ein Erkennungszeichen. Was wäre da passender als Nappinos schwarzes Schmuckwerk? So tauften sie ihn Nappeard.
Dieser Name sollte bald in aller Munde sein.



Legonia: wo kein Stein auf dem andern bleibt!

Ich wollte in diesem Blog gerne über mein Treiben als Spielefirmen-Mitgründerin von Beardshaker Games schreiben. Das ganze hatte ich mir auch noch auf Englisch vorgestellt.

Seien wir realistisch: mein Deutsch ist erheblich besser als mein Englisch (bis auf die Groß- und Kleinschreibung eventuell). Außerdem ist in meinem Beruf alles klar: werkeln von früh bis spät und sich großartige, innovative Beardshaker-Spiele vorstellen und darauf hinarbeiten.

Daher schreibe ich hier jetzt über etwas völlig anderes. Ich werde über ein Land voller Phantasie (das alte ph in Fantasie unterstützt die träumerische Wahrnehmung), voll Magie, etwas Maggie und nicht zu Letzt: jeder Menge banalem Abenteuer schreiben.
Freut euch mit mir - oder nur du - zufälliger Leser, den es vom Schicksal (nennen wir es „Langeweile“) hier her verschlagen hat.

Auf nach Legonia: wo kein Stein auf dem andern bleibt!


Keine Sorge, der Text kommt in Folge 4. Hier nur ein Bild, wie es gedruckt aussehen kann.